1 Hackathon alleine macht noch keine Blockchain!


Seed ICO -> IaaS

Nach­dem ich im März als Busi­ness Deve­l­oper am DLT Camp 2018 in Ber­lin teil­ge­nom­men habe, kam direkt im Anschluss ein wei­te­rer klei­ne­rer Hacka­thon im Stet­ti­ner Haff vom 06.–09.04.18. Das war wirk­lich eine ruhi­ge Ecke da oben… wir hat­ten ein super Daten­netz inkl. sta­bi­lem WLAN im Haus, aber außer­halb war man schon sehr abge­schie­den. Mobil­funk­netz? Fehl­an­zei­ge! Aber wozu braucht man schon ein Mobil­funk­netz, wenn man für 4–5 Tage ein­ge­sperrt ist und sich auf die Bild­schir­me kon­zen­triert? Orga­ni­siert war das gan­ze von Mar­tin (NBT AG) – er hat­te mich als Finan­ce-Guy in Ber­lin ange­spro­chen, ob ich nicht Input bei­tra­gen wol­le – ins­ge­samt waren wir somit 8 Block­chain-Enthu­si­as­ten.

Ich war mal wie­der in der Opa-Rol­le, über­neh­me die aber ger­ne bei sol­chen Events! Das Haus war echt toll, ca. 5 km von der pol­ni­schen Gren­ze ent­fernt gele­gen. Wir hat­ten wir einen gro­ßen Gar­ten, von dem aber vor­nehm­lich ich etwas hat­te, da ich oft im Frei­en gear­bei­tet habe wäh­rend die ande­ren drin vor dem Bild­schir­men saßen. Das ist halt der Vor­teil des Busi­ness-Parts, da ist man nicht auf gro­ße Bild­schir­me und schnel­le Rech­ner ange­wie­sen. Es langt ein iPad Pro, Tat­sta­tur, Pen, Kaf­fee und gute Ide­en!

Klare Aufgabenverteilung

Vom Back­ground her war ich der eini­zi­ge Busi­ness-Guy, die ande­ren waren ech­te Spe­zia­lis­ten im Bereich Coding. Das Ziel war ein MVP im Bereich Seed ICO als eine Art IaaS auf­zu­set­zen und so dem Deve­l­oper-Markt z.B. auf Git­hub neue Optio­nen zur Finan­zie­rung auf­zu­zei­gen. Die Auf­ga­ben­ver­tei­lung wur­de gleich am ers­ten Tag orga­ni­siert, so konn­ten wir direkt los­le­gen und jeder wuss­te, was von ihm erwar­tet wird. Auf­ge­teilt hat­ten wir vor allem in die Berei­che DEV-/REV-Token, UI, Payment-Solu­ti­on, API-Pro­gram­mie­rung, Web­site-Funk­tio­na­li­tät, Finan­ce-/Busi­ness-Stra­te­gy.

Die ers­ten 1 1/2 Tage waren zäh, wir muss­ten erst ein­mal eine gemein­sa­me Linie fin­den und die jewei­li­gen Vor­stel­lun­gen und das Ver­ständ­nis des Pro­duk­tes in Ein­klang brin­gen. Vor allem ich hat­te zunächst noch Ver­ständ­nis­schwie­rig­kei­ten, da mir der Deve­l­oper-Markt bis­her nicht bekannt war… zumin­dest nicht in der ope­ra­ti­ven Aus­ge­stal­tung wie bei Git­hub und all den ande­ren Ent­wick­ler-Por­ta­len. Ist für mich eine bis­her voll­kom­men ver­schlos­se­ne Welt gewe­sen und es hat gedau­ert, bis es “klick” gemacht hat in mei­nem Kopf.

Entgegen aller Erwartungen

Die Zusam­men­ar­beit war echt super und wer jetzt glaubt, wir haben 5 Tage gehun­gert oder uns von Kon­ser­ven und Cola ernährt, der täuscht sich gewal­tig – Kevin kann nicht nur exzel­lent pro­gram­mie­ren, er kann auch noch mit Freu­de kochen! Und was er uns da immer wie­der zube­rei­tet hat, war schon aller Ehren wert! Über­haupt hat das mit dem Essen und Trin­ken gar her­vor­ra­gend funk­tio­niert, Ich bin ja nun lang­jäh­rig erprob­ter Ski­hüt­ten-Fah­rer und kann der Orga­ni­sa­ti­on und dem gan­zen mit­ein­an­der nur aus gan­zem Her­zen gra­tu­lie­ren. Jeder hat sich ein­ge­bracht (nicht nur digi­tal) und geschaut, dass ein­ge­kauft wird, dass gekocht wird, abge­räumt nach dem Essen… die Klei­nig­kei­ten sind es, die es ange­nehm machen, wenn 8 digi­tal nati­ves zusam­men­ho­cken.

Motiviert und fokussiert

Als wir unse­re gemein­sa­me Linie, unser gemein­sa­mes Ver­ständ­nis gefun­den hat­ten, konn­ten alle los­le­gen und ich muss sagen… es ging echt vor­wärts. Das schö­ne an Men­schen mit hoher Eigen­mo­ti­va­ti­on ist ja der Umstand, dass man nie­man­den anhal­ten muss, etwas zu erle­di­gen. Jeder hat sich mit vol­lem Elan und Ein­satz ein­ge­bracht, gecoded und gebusi­nes­sed. Meist wur­de bis spät in die Nacht/Nächte hin­ein – oder bes­ser bis in die frü­hern Mor­gen­stun­den – gear­bei­tet und das Ergeb­nis kann sich wirk­lich sehen las­sen.

Wir haben ein MVP hin­ge­stellt, das den kom­plet­ten Use-Case in sei­ner voll­stän­di­gen Funk­ti­ons­wei­se abbil­det, wir haben ein UI pro­gram­miert, wel­ches über App gesteu­ert wer­den kann und eine API geschaf­fen, wel­che die Erstel­lung von DEV-Tokens und spä­ter die Wand­lung in REV-Tokens ermög­licht. Wei­ter haben wir einen Busi­ness-Use-Case aus­ge­ar­bei­tet, um das Markt­po­ten­ti­al abzu­bil­den und mich muss sagen: Das lohnt sich!

New Tools and Apps

Das cools­te an dem Haus war ein­deu­tig das ana­lo­ge White­board oder auch Green­board – man­che wür­den ein­fach “Schul­ta­fel” dazu sagen! Ide­al für sol­che Pro­jek­te, da man schnell und ein­fach Ide­en skiz­zie­ren, Ansät­ze dis­ku­tie­ren und Lösun­gen visua­li­sie­ren kann. Alle sit­zen dabei gemüt­lich rund her­um und jeder kann sein Feed­back geben.

Genutzt haben wir das auch für unse­re “dai­ly update-mee­tings” in denen jeder/jede Grup­pe ihre aktu­el­len Arbeits­er­geb­nis­se zur Dis­kus­si­on gestellt hat und kon­struk­ti­ves Feed­back bekam. Für mich neu waren vie­le der ver­wen­de­ten Pro­jekt-/Kom­mu­ni­ka­ti­ons-/Vi­sua­li­sie­rungs- und Orga­ni­sa­ti­ons­tools wie z.B. trel­lo, slack und wei­te­re. In mei­nem dai­ly Umfeld ist das sicher­lich nicht so ziel­füh­rend ein­zu­set­zen, aber hier war es per­fekt.

Jetzt freue ich mich schon wie­der auf eine neue Run­de in Mün­chen, ich bin beim DLT Camp “blockchain4.business” am 15. — 18.07.18 dabei und bin gespannt, was wir dort so zusam­men hyper­led­gern. Den einen oder ande­ren aus der Trup­pe vom Stet­ti­ner Haff tref­fe ich wohl auch dort wie­der und wenn es gut läuft, kön­nen wir auch gleich wie­der in einer gemein­sa­men Grup­pe arbei­ten.