Asymmetrische Informationen am Kapitalmarkt?


Ihren Schwer­punkt in der Betrach­tung asym­me­tri­scher Infor­ma­tio­nen im Rah­men eines neo-insti­tu­tio­na­lis­ti­schen Kapi­tal­markt­ver­ständ­nis­ses wid­met sich die Princi­pal- Agent-Theo­ry als drit­te wesent­li­che Theo­rie neben der Trans­ak­ti­ons­kos­ten­theo­rie sowie der Pro­per­ty-Rights-Theo­ry. Die Princi­pal-Agent- Theo­ry wid­met sich der zwi­schen Prin­zi­pal (Auftraggeber/Käufer) und Auf­trag­neh­mer (Agent/Verkäufer) imma­nent inne­woh­nen­den Infor­ma­ti­ons­dif­fe­ren­zen und soll hier zum Aus­gang genom­men wer­den, die mit asym­me­tri­scher Infor­ma­ti­on ein­her­ge­hen­den Unsi­cher­hei­ten zu ver­ste­hen, und dar­aus abzu­lei­ten, wel­che Rol­le moder­ne Soci­al-Media-Kom­mu­ni­ka­ti­ons­in­stru­men­te in die­sem Pro­zess spie­len kön­nen. Eine Fol­ge der Infor­ma­ti­ons­öko­no­mie in Ver­bin­dung mit der Digi­ta­li­sie­rung öko­no­mi­scher (Kapitalmarkt-)Transaktionen ist die Orts­ver­la­ge­rung des Mark­tes, des Plat­zes für den Güter- resp. Infor­ma­ti­ons­aus­tausch in eine vir­tu­el­le Umge­bung. Die­se Orts­ver­la­ge­rung ver­än­dert dabei das bis­her gültige Orde­ring des Kapi­tal­mark­tes und äußert sich in ver­än­der­ten Markt­be­din­gun­gen.

So eröff­nen sich dem Käu­fer (Prin­zi­pal) einer­seits neue Mög­lich­kei­ten einer inten­si­ve­ren und umfas­sen­de­ren Markt­re­cher­che, wel­che die Markt­trans­pa­renz zu sei­nen Guns­ten erhö­hen kann und gleich­zei­tig sei­ne Trans­ak­ti­ons­kos­ten durch Aus­wahl des günstigsten Anbie­ters zu sen­ken ver­mag. Ande­rer­seits wird es durch die Glo­ba­li­sie­rung öko­no­mi­scher Trans­ak­tio­nen und stark diver­si­fi­zier­ter Märk­te zuneh­mend schwie­ri­ger, auf­grund der viel­fäl­ti­gen kon­kur­rie­ren­den und zuneh­mend kom­ple­xe­ren Pro­dukt­an­ge­bo­te die Ver­gleich­bar­keit von Qua­li­tä­ten sicher­zu­stel­len. Die Unter­schie­de im Infor­ma­ti­ons­stand las­sen sich unter der Annah­me der begrenz­ten Ratio­na­li­tät (boun­ded ratio­na­li­ty) der Akteu­re dabei drei wesent­li­chen Umstän­den zuord­nen. Hid­den Cha­rac­te­ris­tics, Hid­den Inten­ti­ons und Hid­den Action bzw. Hid­den Infor­ma­ti­on. Hier­zu an ande­rer Stel­le mehr, denn man kann sich die Fra­ge stel­len, ob z.B. Soci­al-Media-Kanä­le geeig­net sind, Hid­den Infor­ma­ti­on offen zu legen.