Hyperledger FABRIC + IoT-Device als Challenge
Die letzten 4 Tage (15.–18.07.2018) war ich von morgens 8:30 bis spät in den Abend im IBM Watson IoT Tower in der 21. Etage und hatte neben einem herrlichen Ausblick und einem mega schnellen Aufzug vor allem viel Arbeit! Selbst gewählt, von daher will ich gar nicht klagen. Grund war der 3. Event aus der EthereumCamp Reihe, mittlerweile eher unter dem Begriff @DLTCamp zu finden, der dieses mal Hyperledger und IoT als Framework hatte. Die Challenges waren eine Hyperledger-Solution sowie eine zugehörige IoT-Device. Es hatten sich zunächst 7 Teams gebildet, in der finalen Pitch Presentation waren es aber nur noch 5. Und was soll ich sagen: Erneut 2. Platz und große Freude!
6 Teammitglieder, 4 Tage und 1 Ergebnis!
Mein Team, welches aus 2 Chaincode-Devs, 2 Frontend-Devs und 2 Business-Developern bestand, hat sich des äußerst anspruchsvollen Themas “Unified Tracking ID” von Wertpapieren gewidmet. Für mich war die technologische Basis “Hyperledger FABRIC” eine echte Herausforderung. Ich hatte bisher vornehmlich mit public blockchains zu tun, also vollkommen dezentral organisierter Chains, deren Consensus-Modell erheblich vom permissioned blockchain Ansatz abweicht. Kern des Konzeptes ist der “permissioned based access” auf die vollständige Lebenszyklus-Historie des gegenständlichen Wertpapieres. Die Besonderheit dabei war und ist, dass dieses Tool sowohl in offenen als auch strukturierten Wertpapieren genutzt werden kann und somit herausragende Monitoring- und Contrelling-Möglichkeiten eröffnet. Durch das “Hindurchschauen” bis auf das “basic underlying asset” ist eine unabhängige und vollkommen automatisierte Datenanalyse möglich und gerade für Aufsichtsbehörden stellt dieses Tool in unseren Augen einen Meilenstein im Regulierungsumfeld dar.
creditrckr – preventing sub prime crisis II
Waren Aufseher bisher aktiv auf die Vor-Ort-Einsicht und die Offenlegung aller Systeme und Daten angewiesen, erhalten sie mit der neu entwickelten Technologie die Möglichkeit, Monitoring- und Controllingaufgaben vom Schreibtisch aus wahrzunehmen. Durch Big-Data-Analysen ist es darüber hinaus möglich, frühzeitig Entwicklungen zu verfolgen und ggf. entsprechende Maßnahmen einzuleiten, bevor es zu einem marktschädlichen Verhalten/Ereignis gekommen ist. Dies wird durch die Unterlegung mit Originalkopien der Vertragsbestandteile per PDF-Dateien und Plain-Text-Bausteinen möglich gemacht, welche problemlos in computergestützte Analysesysteme integriert werden können.
BTW: Waren es bisher die CDOs, die Collateralized Debt Obligations, die im Zuge der Lehman-Krise die Welt an den Abgrund geführt haben, sind es dieses mal die CLOs, die Collateralized Loan Obligations.
Gemeint sind damit die “Leveraged Loans”, also Kredite mit einem variablen Zinssatz. Klingt erst mal gut, da man als Kreditnehmer von den niedrigen Zinsen profitieren kann. Klingt aber katastrophal, wenn die Kreditnehmer den Absprung verpassen und/oder den Kredit auch noch in Fremdwährung aufgenommen haben. Dann steigt neben dem Wechselkurs auch noch die Verzinsung und der Kredit wird untragbar.
Ob die CLOs dier nächste Finanzkrise auslösen werden kann noch nicht mit Bestimmtheit gesagt werden, ich halte es aber für ein sehr realisitisches Szenario!
https://www.zeit.de/2018/37/finanzkrise-verschuldung-unternehmen-lehman-brothers/komplettansicht