Wertpapier: ja oder nein?


Security-Token-Offering (STO) als Evolution des Initial-Coin-Offerings (ICOs)

Wert­pa­pie­re im Sinn von § 2 Abs. 1 WpHG bzw. § 2 Nr. 1 WpPG sind, auch wenn kei­ne Urkun­den über sie aus­ge­stellt sind, alle Gat­tun­gen von über­trag­ba­ren Wert­pa­pie­ren mit Aus­nah­me von Zah­lungs­in­stru­men­ten, die ihrer Art nach auf den Finanz­märk­ten han­del­bar sind, ins­be­son­de­re Akti­en und Schuld­ti­tel. Die BaFin lei­tet dar­aus die vier fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen für die­Qua­li­fi­zie­rung eines Tokens als Wert­pa­pier ab:

• Über­trag­bar­keit des Tokens,
• die Han­del­bar­keit auf Finanz- oder Kapi­tal­märk­ten,
• die Ver­kör­pe­rung von Rech­ten im Token (ver­gleich­bar mit Akti­en oder Anlei­hen), und
• der Token darf nicht die Vor­aus­set­zun­gen eines Zah­lungs­in­stru­men­tes erfül­len.

Die meis­ten Tokens erfül­len unpro­ble­ma­tisch die ers­ten bei­den Merk­ma­le. Tokens sind in aller Regel so aus­ge­stal­tet, dass sie vom Inha­ber auf Drit­te über­tra­gen wer­den kön­nen; ver­trag­li­che Ver­fü­gungs­be­schrän­kun­gen ste­hen der frei­en Über­trag­bar­keit nicht ent­ge­gen. Für die Han­del­bar­keit ist – nach Ansicht der BaFin – die Mög­lich­keit eines gut­gläu­bi­gen Erwerbs des Tokens nach sachen­recht­li­chen Grund­sät­zen nicht erfor­der­lich. Begrün­det wird dies mit dem euro­päi­schen Wert­pa­pier­be­griff. Zudem sind auch Kryp­towäh­rungs­han­dels­platt­for­men nach Ansicht der BaFin Finanz- bzw. Kapi­tal­märk­te im Sin­ne der Wert­pa­pier­de­fi­ni­ti­on.

Wert­pa­pier: ja oder nein?