Die Identität in Web3 funktioniert heute anders als in früheren Versionen des Web. In den meisten Fällen sind die IDs in Web3-Anwendungen mit einer Blockchain-Wallet der Person verbunden, die mit der Anwendung interagiert. Und im Gegensatz zu Web2-Authentifizierungstechniken wie “OAuth” oder “E-Mail + Passwort”, bei denen die Benutzer fast ausnahmslos sensible und persönliche Informationen preisgeben müssen, sind Wallet-Adressen völlig anonym, es sei denn, der Benutzer verknüpft seine eigene Identität absichtlich öffentlich mit ihr. Beispielhaft verweise ich auf andreashofmann.eth.
Heute ist es egal, ob man Internet-Service-Provider, Domain-Name-System, Suchmaschinen, E-Mail, Web-Hosting, soziale Medien oder die Cloud nutzt – all diese Services laufen auf einer begrenzten Zahl von Servern, die von einigen wenigen und mittlerweile sehr großen Unternehmen kontrolliert werden. Und wer heute deren Services nutzt, kommt kaum umhin, diesen seine Daten anzuvertrauen.
In Web2-Zeiten erfolgt der Login auf Portalen wie z.B. Amazon, Facebook oder Google mit der eMail oder dem Nutzernamen in Verbindung mit einem Passwort. Jedes Portal hat seine eigene (zentrale) Sandbox, in der Zugangsdaten gespeichert sind. Anderes Portal, andere Identität! Ein jeder kennt das Problem, so denke ich. In Zeiten von Web3 wird sich das ändern, dort gilt dann: Mein Wallet! Mein Name! Mein NFT! MEINE DATEN! Unabhängig davon, auf welchen Service oder auf welchem Portal zukünftig aufgesetzt wird, Web3 bringt die Souveränität über die eigenen Daten wieder zurück in die Hände des Nutzers. Der mit Abstand größte Vorteil von ENS-Domains und Subdomains ist daher das Entstehen einer eigenen, dezentralen Web3-Identität – ganz im Sinne von Tim Berners-Lee, einem der Väter des Web1, der seit langem die Rückbesinnung auf ein dezentrales Internet fordert.
Fehleranfällige Web2-Anmeldeverfahren
Um das aktuell umständliche und fehleranfällige Web2-Anmeldeverfahren nutzerfreundlicher zu gestalten, sind viele Anbieter dazu übergegangen, zentrale Anmeldedaten wie z.B. von Facebook, Google, Apple oder auch die eigene eMail-Adresse zu akzeptieren. Einerseits, um die Anzahl an Login-Identitäten zu verringern aber andererseits auch, um Cross-Checks in Sachen Identität zu ermöglichen – und natürlich, um User über Cross-Site-Tracking besser nachzuverfolgen. Die mit zentral gespeicherten Login-Daten einhergehenden Probleme sind offensichtlich und altbekannt – es reichen die Begriffe Leak, Hack oder Virus.
Auch wenn der Anbieter die Login-Daten sperrt, hat man keine Möglichkeit mehr, auf seine Daten zuzugreifen – ggf. kann auf überhaupt kein Service mehr zugegriffen werden und man ist im Prinzip offline. In China ist seit längerem gut zu sehen, welche Auswirkungen es hat, wenn Zugang in zentralisierte Netzwerke vom Wohlverhalten der User abhängig ist. Auch die aktuellen Entwicklungen im Umfeld der ICANN stimmen mich nachdenklich, denn Russland versucht massiv Einfluss auf die ICANN und die RIRs (regionale Registrys) zu erlangen mit dem Ziel, staatliche Kontrolle über das DNS zu erlangen und ein eigenes Backup aus DNS Root Name Servern aufzusetzen.
ENS-Domains als Login für dezentrale Services
Dieses Problem kann durch eine dezentrale ENS im Web3 umgangen werden! Und kein Anbieter hat mehr die Hoheit über Login- oder sonstige Zugangsmöglichkeiten zu dezentralen Services. Es gibt auch niemanden mehr, der eine Website „blockieren“ kann durch das Nichtvermitteln einer URL, denn im ENS ist jeder Domaineigentümer in gewisser Weise sein eigener Provider. Der Adresseintrag bei „Registrant“ agiert als eine Art Domainprovider (vgl. GoDaddy) und der Eintrag „Controller“ ist wie der Domaininhaber zu verstehen.
Der ENS-Name, die ENS-Domain oder Subdomain, ist wie eine Art unveränderliche ID zu verstehen, deren Administration dem Inhaber obliegt und nicht einer wie auch immer organisierten externen Einheit. Letztlich liegt hinter der Domain eine Adresse auf der Ethereum-Chain, so ist z.B. andreashofmann.eth mit der Wallet-Adresse 0x866F5DA24591B2401F04C1F3Dd0cBc799Bb52fdf verknüpft, ähnlich der IP einer Website – mehr hierzu an anderer Stelle.
Der in der Ethereum-Blockchain registrierte Name ist einmalig und kann daher ideal zur Authentifizierung im Rahmen eines Zutrittsverfahrens genutzt werden. Denkt man das weiter, werden in Zukunft keine separaten Zutrittsdaten mehr notwendig sein, es reicht, seine eigene ENS zu benutzen, um Zugang zu Services zu erhalten! Und das Beste daran ist, dass es die eigenen Daten sind. Kein Facebook, Google oder Co hat mehr Zugriff auf die eigene Identität. Es ist auch für die unterschiedlichen Services kein Passwort mehr nötig, da die Web3 Identität die eindeutige Identifikation bereits sicherstellt. Der Ethereum-Name-Service (ENS) ist somit die dezentrale Alternative zum Standard-DNS und bietet Krypto-Adressen, die einem Instagram- oder Twitter-Handle ähneln, bei dem jeder Handle einzigartig sein muss.
Es wird sich also in den nächsten Jahren mit der weiteren Nutzung von blockchain-related Services im Internet wie wir es bisher kennen, einiges ändern. Die folgenden 3 Merkmale charakterisieren die neue Web3-Internet-Welt im Wesentlichen und stehen ganz offensichtlich diametral den bisherigen Plattformansätzen gegenüber:
Offenheit: Apps werden mit Open-Source-Software erstellt, die von einer offenen und zugänglichen Gemeinschaft von Entwicklern entwickelt wird, und sie sind für die Öffentlichkeit zugänglich.
Vertrauenslos: Die Teilnehmer können öffentlich oder privat im Netz interagieren, ohne dass eine vertrauenswürdige dritte Partei erforderlich ist.
Genehmigungsfrei: Ohne die Zustimmung eines Leitungsgremiums kann jeder, auch Nutzer und Anbieter, teilnehmen.
Schlussfolgerung
Kommt es zu den oben dargestellten Entwicklungen, kann ich mir nicht vorstellen, dass die bisherigen Platzhirsche mit ihren zentralisierten Plattformangeboten weiter den Markt bestimmen werden. Denn zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Web3 ein gerechteres Internet schaffen wird, indem es dem Einzelnen erlaubt, souverän zu sein. Echte Souveränität bedeutet, die Kontrolle über die eigene Zeit und die eigenen Informationen zu haben und kontrollieren zu können, wer davon profitiert. Das aber steht den meisten Business-Modellen der aktuellen Platzhirsche entgegen!
Mit einem auf der Blockchain aufbauenden Domänensystem können die Eigentümer ihre Domänen mit ihren eigenen privaten Schlüsseln kontrollieren. Bisher kontrolliert ja die ICANN den Domain-Namen-Service (DNS), und es gibt nur eine begrenzte Aufsicht über diese Domains, was hinsichtlich Zensur und Sicherheit bedenklich ist. Im Gegensatz dazu werden Blockchain-Domainnamen dauerhaft in einem öffentlichen Register gespeichert und können NIEMALS von Dritten gelöscht oder geändert werden, was dazu beiträgt, diese Bedenken auszuräumen.
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english version
ENS domains & subdomains as the gravedigger of the platform economy?
» Web3 identities give data sovereignty back to the user!
Identity in Web3 today works differently than in previous versions of the Web. In most cases, IDs in Web3 applications are associated with a blockchain wallet of the person interacting with the application. And unlike Web2 authentication techniques like “OAuth” or “email + password,” which almost invariably require users to reveal sensitive and personal information, wallet addresses are completely anonymous unless the user intentionally links their own identity to it publicly. As an example, I refer to andreashofmann.eth.
Today, it doesn’t matter if you use Internet service providers, domain name systems, search engines, email, web hosting, social media or the cloud — all of these services run on a limited number of servers controlled by a few and now very large companies. And anyone who uses their services today can hardly avoid entrusting them with their data.
In Web2 times, logging in to portals such as Amazon, Facebook or Google is done with the eMail or the user name in combination with a password. Each portal has its own (central) sandbox in which access data is stored. Different portal, different identity! Everybody knows this problem, I think. In times of Web3 this will change, there is then valid: My Wallet! My name! My NFT! MY DATA! Regardless of which service or portal is used in the future, Web3 will bring sovereignty over one’s own data back into the hands of the user. By far the greatest advantage of ENS domains and subdomains is therefore the emergence of a separate, decentralized Web3 identity — in the spirit of Tim Berners-Lee, one of the fathers of Web1, who has long called for a return to a decentralized Internet.
Error-prone Web2 registration procedures
In order to make the currently cumbersome and error-prone Web2 login process more user-friendly, many providers have switched to accepting central login data, such as from Facebook, Google, Apple or even one’s own e-mail address. On the one hand, to reduce the number of login identities, but on the other hand also to enable cross-checks in terms of identity — and of course to better track users via cross-site tracking. The problems associated with centrally stored login data are obvious and well known — the terms leak, hack or virus will do.
Even if the provider locks the login data, you no longer have any way of accessing your data — if necessary, no service can be accessed at all and you are basically offline. In China, the effects of making access to centralized networks dependent on user behavior have been evident for some time. The current developments in the ICANN environment also make me think, because Russia is trying to exert massive influence on ICANN and the RIRs (regional registries) with the aim of gaining state control over the DNS and setting up its own backup of DNS root name servers. The aim also seems to be to make it more difficult for countries such as Afghanistan, Iran, North Korea or Libya to allocate their own IP addresses.
ENS domains as login for decentralized services
This problem can be circumvented by a decentralized ENS in the Web3! And no provider has any more sovereignty over login or other access to decentralized services. There is also no one anymore who can “block” a website by not providing a URL, because in ENS every domain owner is in a way his own provider. The address entry at “Registrant” acts as a kind of domain provider (cf. GoDaddy) and the entry “Controller” is to be understood as the domain owner.
The ENS name, the ENS domain or subdomain, is to be understood like a kind of unchangeable ID, whose administration is incumbent on the owner and not on an external entity organized in whatever way. Ultimately, behind the domain lies an address on the Ethereum chain, for example andreashofmann.eth is associated with the wallet address 0x866F5DA24591B2401F04C1F3Dd0cBc799Bb52fdf, similar to the IP of a website — more on this elsewhere.
The name registered in the Ethereum blockchain is unique and can therefore be ideally used for authentication as part of an access procedure. Thinking about this further, separate access data will no longer be necessary in the future, it will be enough to use one’s own ENS to gain access to services! And the best part is that it’s your own data. No more Facebook, Google or Co has access to your own identity. No password is needed for the different services anymore either, as the Web3 identity already ensures the unique identification. The Ethereum Name Service (ENS) is thus the decentralized alternative to the standard DNS and offers crypto addresses similar to an Instagram or Twitter handle, where each handle must be unique.
So things are going to change in the next few years with the continued use of blockchain-related services on the Internet as we know it so far. The following 3 features essentially characterize the new Web3 Internet world and IMHO are quite obviously diametrically opposed to previous platform approaches:
- Open: apps are built with open source software developed by an open and accessible community of developers, and they are available to the public.
- Trustless: participants can interact publicly or privately on the network without the need for a trusted third party.
- Permissionless: anyone, including users and providers, can participate without the approval of a governing body.
Conclusion
If the developments outlined above come to pass, I cannot imagine that the previous top dogs with their centralized platform offerings will continue to dominate the market. For in summary, Web3 will create a more equitable Internet by allowing individuals to be sovereign. True sovereignty means having control over one’s own time and information and being able to control who benefits from it. But that goes against most business models of the current top dogs!
With a domain system built on the blockchain, owners can control their domains with their own private keys. Until now, yes, ICANN controls the Domain Name Service (DNS), and there is limited oversight of these domains, which is a concern in terms of censorship and security. In contrast, blockchain domain names are permanently stored in a public registry and can NEVER be deleted or modified by third parties, which helps address these concerns.
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