Sereum” lässt Krypto-Hackern keine Chance


In mei­nem Bei­trag “Smart Con­tracts im Ethik- und Moral­di­lem­ma” hat­te ich das The­ma bereits ange­schnit­ten, denn die Zuver­läs­sig­keit von Smart Con­tracts ist ein wesent­li­cher Bau­stein bei der Ent­wick­lung der Block­chain-Welt. In mei­nem sei­ner­zei­ti­gen Arti­kel habe ich die Fra­ge auf­ge­wor­fen, wie frag­wür­di­ge Inhal­te erkannt wer­den und wie ggf. mora­lisch inak­zep­ta­ble Ver­trä­ge behan­delt wer­den. Da nie­mand ver­ant­wort­lich zeich­net – der Erstel­ler könn­te ja bereits ver­stor­ben sein, oder ermor­det – und nie­mand kann den Smart Con­tract und des­sen exe­cu­ti­on stop­pen. An der Uni Duis­burg ist jetzt ein Ansatz ent­wi­ckelt wor­den, der sich die­sem The­ma annimmt. Zumin­dest in erwei­ter­ter Per­spek­ti­ve, denn bei Sere­um geht es vor allem um das Ver­hin­dern des Smart Con­tract Hacking.

Uni­ver­si­tät Duis­burg-Essen und NEC Labo­ra­to­ries Euro­pe sichern Smart Con­tracts bes­ser ab

Duisburg/Essen (31.01.2019) For­scher der Uni­ver­si­tät Duis­burg-Essen http://www.uni-due.de haben zusam­men mit dem Tech­no­lo­gie­part­ner NEC Labo­ra­to­ries Euro­pe http://nec.com eine Lösung zum Schutz intel­li­gen­ter Ver­trä­ge, soge­nann­ter “Smart Con­tracts”, ent­wi­ckelt. “Sere­um”, so der Name des neu­en Sys­tems, wird im Febru­ar auf der IT-Sicher­heits­kon­fe­renz NDSS Sym­po­si­um http://ndss-symposium.org in San Die­go vor­ge­stellt.

Kei­ne inkon­sis­ten­ten Zustän­de

Sere­um lässt sich auf bereits ver­öf­fent­lich­te, ein­ge­setz­te Smart Con­tracts anwen­den. Damit adres­sie­ren die For­scher eine der größ­ten Her­aus­for­de­run­gen beim Schutz von Smart Con­tracts: die Unver­än­der­lich­keit der Block­chain. Sere­um basiert auf einer Lauf­zeit-Über­wa­chung. “Wäh­rend die Smart Con­tracts aus­ge­führt wer­den, wer­den die Daten­flüs­se mit­tels dyna­mi­schen Taint-Trackings über­wacht”, erklärt Lucas Davi von der Uni­ver­si­tät Duis­burg-Essen. “Inkon­sis­ten­te Zustän­de wer­den auto­ma­tisch erkannt und ver­hin­dert. So las­sen sich selbst aus­ge­klü­gel­te Reen­tran­cy-Angrif­fe abweh­ren.”

Eine Block­chain ist ein vir­tu­el­les Regis­ter, in dem alle Trans­ak­tio­nen im Sys­tem auf­ge­zeich­net wer­den. Sie ist trans­pa­rent, wird von vie­len Com­pu­tern ver­wal­tet und lässt sich nicht ver­än­dern. Vor allem Smart Con­tracts eröff­nen der Block­chain vie­le Anwen­dun­gen. In die­ser Soft­ware wer­den ver­trag­li­che Rege­lun­gen kodiert, die nach einer “wenn-dann”-Logik abge­wi­ckelt wer­den: Wird eine Vor­aus­set­zung erfüllt, tritt auto­ma­tisch eine bestimm­te Ver­trags­klau­sel in Kraft. Dies macht Smart Con­tracts inter­es­sant unter ande­rem für die Finanz-, Ver­si­che­rungs- und Ener­gie­wirt­schaft, aber auch fürs Gesund­heits­we­sen und die Pro­duk­ti­on.

Das voll­stän­di­ge White­pa­per kann hier gela­den wer­den.